War das erfolglose Anrennen gegen die gut bewaffneten deutschen Besatzer vor 75 Jahren wirklich sinnvoll, fragen sich auch viele Polen Leipzig/Warschau, 27. Juli 2019. Der Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzer im August 1944, den vor allem die SS blutig niederschlug, gehört fest zum heutigen Selbstverständnis und zum geschichtlichen Kanon des heutigen Polens. Gleichzeitig ist dieses Ereignis aber auch umstritten. Darauf hat Dr. Anna Artwinska hingewiesen – sie ist Juniorprofessorin für westslawische Literaturen und Kulturen an der Universität Leipzig. „Nach dem Aufstand lag Warschau in Schutt und Asche“ „Der Warschauer Aufstand ist in Polen ein sehr wichtiges Thema, sowohl in der Geschichtsschreibung und in der Erinnerungskultur, als auch in den gesellschaftlichen Debatten“, betont Dr. Artwinska. „Er ist ein sehr umstrittenes Ereignis, das die Bevölkerung extrem polarisiert.“ Dass sich im August 1944 die Warschauer für einen Kampf mit dem Okkupanten entschieden, zeuge eindeutig von Heroismus, betont sie. „Gleichzeitig drängt sich die Frage auf, ob der Kampfentschluss der Aufständischen nun richtig war. Denn nach dem Aufstand lag Warschau in Schutt und Asche, Tausende von Menschen sind ums …
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