Forscher, Ex-Treuhänder und Alt-Politiker wollen im Hygienemuseum eine historische Bilanz der in Ostdeutschland immer noch stark umstrittenen Anstalt ziehen. Dresden, 22. November 2019. Sie galt vielen Ostdeutschen als verhasster Arbeitsplatzvernichter und Zerstörer, den meisten westdeutschen Politikern hingegen als nötiges Instrument, um eine marode Volkswirtschaft abzuwickeln, auf dass auf diesem Boden blühende Landschaften erwachsen. Die Rede ist von der Treuhand-Anstalt, 1990 gegründet als „Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums“. Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung versuchen sich nun Wissenschaftler, Journalisten, Politiker und ehemalige Treuhand-Akteure an einer Bilanz: Unter dem Titel „Die Treuhand in der Diskussion“ wollen sie sich am 10. Dezember 2019 im Deutschen Hygienemuseum in einem Expertengespräch über „Stand und Perspektiven der Forschung“ über die Treuhand austauschen. Zwischen Arbeitslosigkeit und Transformation Sie möchten auf dieser öffentlichen Tagung zunächst das ökonomische Erbe der staatsgelenkten DDR-Wirtschaft beleuchten. Auch die politischen Rahmenbedingungen und die praktische Tätigkeit der Treuhand werden Ex-Treuhänder und -Politiker diskutieren. Am Nachmittag schlägt dann die Stunde der Wissenschaftler: Sie werden über Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarktpolitik und die Transformation Ostdeutschlands im Treuhand-Kontext sprechen, aber auch über Legenden und Emotionen, die …
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