Kulturwissenschaftlerin: Nur kleiner Teil der Ostdeutschen fühlt sich bevormundet, Selbstbild als Umstürzler ist letztlich demokratiefeindlich Leipzig, 28. September 2020. Wer sich durch den Corona-Ausnahmezustand, durch Reiseverbote und Demonstrationsverbote, durch Schlangen und leere Regale in den Geschäften und andere Phänomene während der Pandemie an die DDR erinnert fühlt und beides „gleichsetzt“, der liegt nach Meinung der Kulturwissenschaftlerin Christina Schwarz von der Uni Leipzig falsch. Denn: „Solche Gleichsetzungen sind gängige Argumentationsmuster neurechter Akteure bis hin zu Neonazis“, kritisiert sie. „DDR-Vergleichen muss ich entschieden widersprechen“ Durch die Corona-Schutzmaßnahmen fühle sich ein kleiner, aber sehr lauter Teil der Bevölkerung in Ost und West bevormundet“, geht aus einem Interview der Uni Leipzig mit ihrer Mitarbeiterin hervor. „Dass die Pandemie-Situation und die damit einhergehenden zeitweisen Grundrechtseinschränkungen Sorgen und Ängste hervorrufen, ist nachvollziehbar“, heißt es da. „DDR-Vergleichen und Behauptungen, es würden heute diktaturähnliche Zustände herrschen, muss ich allerdings entschieden widersprechen“, erklärt die junge Forscherin, die 2014 ihren Master in Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig absolviert hat. Schwarz: So etwas befeuert Pegida-Erzählungen Solche Vergleiche hält sie für demokratiefeindlich, denn Derartiges zu äußern, stütze …
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