Aufträge kamen aus Schwellenländern und Ostblock – doch im Westen konnte Staatsbetrieb nicht gegen Meißner + Wurst punkten Jena/Dresden, 5. Juli 2024. Obwohl das DDR-Technologiekombinat Carl Zeiss Jena ohnehin Mühe hatte, auch nur die Pilotfabrik für 1-Megabit-Speicherchips in Dresden mit den nötigen Hightech-Fertigungsanlagen auszurüsten, wollte Generaldirektor Wolfgang Biermann 1987 gleich am ganz großen Rad drehen: Der staatliche Optikbetrieb sollte ein globaler Anbieter von schlüsselfertigen kompletten Chipfabriken werden – und damit Branchenriesen wie dem westdeutschen Ausrüster „Meißner + Wurst“ (heute: „Exyte“ genannt) Konkurrenz machen. Russische Industrie zeigte Interesse Trotz erster Vertragsabschlüsse durchkreuzten jedoch Embargos und letztlich der Untergang der DDR diese ehrgeizigen Pläne. Tatsächlich sei es den ostdeutschen Zeissianern gelungen, erste Aufträge für komplette Chipfertigungslinien aus der Sowjetunion sowie aus Schwellenländern an Land zu ziehen, berichtet Hermann Marsch, der damals den Vertrieb und dann die Produktion dieser Chipfabrik-Ausrüstungen im Jenaer Stammbetrieb geleitet hatte, im Oiger-Gespräch. Auch Baukapazitäten fehlten für „schlüsselfertige“ Fabs im Ausland „Womöglich hätten wir mit etwas mehr Zeit mit diesem Konzept auch wirklich in der Sowjetunion und im ganzen Ostblock Fuß fassen können“, schätzt …
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