Stadtmuseum plant Sonderschau über die einstige Zigarettenmetropole Dresden, 29. Januar 2020. Einst war die sächsische Residenzstadt eine der wichtigsten Tabakmetropolen des Reiches: „Hier entstanden die erste deutsche Zigarettenfabrik und mit der ,Yenidze’ der berühmteste Reklamebau Europas“, erinnern die Kuratoren des Stadtmuseums Dresden an jene Zeit. „Dresden war Sitz von Industriellenverbänden und des Instituts für Tabakforschung, Verlagsort für Fachblätter und Zentrum des Orienttabakhandels in Mitteleuropa. Innovationen waren die Strangmaschine, der Zigarettenfilter und die Werbekunst der Moderne.“ Eben dieser längst verflossenen Epoche widmet das Stadtmuseum Dresden in diesem Jahr eine Sonderausstellung: „TABAKRAU(S)CH an der Elbe. Geschichten zwischen Orient und Okzident“ öffnet am 12. September 2020 im Landhaus an der Wilsdruffer Straße. Zeitweise über 140 Zigarettenfabriken in Dresden Schon in der Kaiserzeit hatten sich Dutzende Zigarettenwerke in Dresden angesiedelt. 1925 waren es 141 solcher Fabriken. Die Tabakbranche war zwischen den Weltkriegen neben der Lebens- und Genussmittelindustrie einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Aber seit der Weltwirtschaftskrise setzte ein Konzentrationsprozess ein, der sich durch staatliche Eingriffe nach dem Krieg noch beschleunigte. In der Honecker-Ära waren allen verbliebenen Produktionsorte im …
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