In „Standard + Bricolage = Innovation?“ fragt Designprofessor Schwer, ob Standardisierung wirklich die Kreativität erstickt Die Computerbranche hat seine besondere Innovationskraft aus einem steten Wechselspiel von Standardisierung und improvisierter Bricolage (französische für „Bastelei“), aus Systemdesign und dem erweiterbaren, offenen Prinzip der frühen Heimcomputer geschöpft. Das postuliert zumindest der Essener Designprofessor Thilo Schwer in seiner Analyse „Standard + Bricolage = Innovation?“ im designgeschichtlichen Sammelband „Raster Regeln Ratio“. „Konzeption offener Systeme hat zu bedeutenden Innovationen geführt“ Gerade in der Geschichte des Rechenwesens zeige sich immer wieder, das Normierung und Regelwerke keineswegs zwingend die schöpferische Kreativität ein, wie oft behauptet, argumentiert der an der Hochschule der bildenden Künste Essen forschende Design-Methodologe. Er verweist auf Beispiele wie den Kleinrechner PDP-8 von DEC oder den Altair 8800 der „Micro Instrumentation and Telemetry Systems“: Anders als die damals noch sehr monolithischen Großrechner von IBM oder die späteren Cray-Supercomputer waren die beiden Kleincomputer absichtlich und im wörtlichen Sinne ganz offen konstruiert, so dass jeder Nutzer die Computer umbauen, erweitern und für ganz neue Zwecke umkonstruieren konnte. „Die kleine Firma DEC… ermutigte ihre …
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