Kurz vor dem Nationalfeiertag 1969 flimmerten die ersten Sendungen „in bunt“ über ostdeutsche Schirme Dresden, 4. April 2025. Als am 3. Oktober 1969 die ersten bunten Bilder über die Mattscheiben der wenigen Farbfernseher-Besitzer der DDR flimmerten, war das auch ein Verdient von Dresdner Ingenieuren und Forschern. Und das wiederum hatte auch damit zu tun, dass die ostdeutschen Wirtschaftslenker lange Zeit nur halbherzig diese Innovation unterstützt hatten. Daher hatte die DDR weder serienreife Farbbild-Röhren noch -Fernseher, -Kameras oder -Übertragungstechnik in petto, als der „Klassenfeind“ drüben in der BRD bereits 1967 sein Farb-TV startete. Darauf hat der Berliner Buchautor Peter Salomon bei einem Treffen sächsischer Mikroelektronik-Alumni in den Technischen Sammlungen Dresden hingewiesen. Der „Klassenfeind“ gab das Tempo vor Die Berliner Funktionäre reagierten jedenfalls plötzlich wie aufgescheucht: Statt darauf zu warten, dass die Fernsehwerke in Staßfurt im üblichen sozialistischen Schneckentempo nachzogen, beauftragten sie das Zentrallaboratorium für Rundfunk- und Fernsehempfangstechnik (ZRF) in Dresden damit, den ostdeutschen Rückstand im Eiltempo aufzuholen. Und tatsächlich legten die Sachsen binnen kurzem ein wettbewerbsfähiges Gerätekonzept vor: Anders als die meisten westlichen Modelle sollte der …
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